Berg, 2008-05-07

Aus alter Technik lernen

Virtueller Nachbau der Harzerbahn Schmalspur-Lok bewahrt Oldtimer-Technik

Über 50 jährige Schmalspur Lokomotive erstmals in 3D visualisiert / F raunhofer IFFInstitut bewahrt mit virtuellem Nachbau das Wissen um Funktionalitäten von Oldtimern / Besonderer technischer Nutzen: Mit 3D Technologie lassen sich verdeckte technische Vorgänge sichtbar machen / Zusatz-Nutzen für die Dampf-Lokfüher-Ausbildung / Bitmanagement liefert die 3D Visualisierungs-Software

In einer Kooperation der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB), Wernigerode, mit dem „Virtuellen Entwicklungs- und Trainingszentrum des Fraunhofer IFF in Magdeburg“ entstand zur Visualisierung im Bitmanagement 3D Viewer ein dreidimensionales Modell einer Dampflok der Baureihe 99.72. Dieser Schmalspur Lok-Typ zieht seit den 50iger Jahren im Harz Touristen auf den 1142 m hohen Brocken, dem höchsten Berg im Harz-Gebirge. Eine Dampflok aus dieser Serie, die auch heute noch ihren Dienst versieht, ist vom Fraunhofer IFF erstmals virtuell nachgebaut worden.

Für die Kooperationspartner war es vor allem wichtig, Zugriff auf eine 3D Software zu erhalten, die nicht nur qualitativ hoch stehende 3D Animationen liefert, sondern auch interaktiv ist und die Möglichkeit der Internet-Nutzung bietet. So entschieden sich dann das Fraunhofer IFF und das HSB für den, auch in anderen Industrie- und Konsumer- Produkten einsetzbaren 3D Viewer der Bitmanagement Software GmbH in Berg bei München. Die HSB sieht in dem virtuellen Nachbau vor allem eine Chance, dasWissen um die Funktion technischer Oldtimer – insbesonders auch von Dampfloks - zu bewahren; ein Know-how, das anders möglicherweise verloren gegangen wäre.

Das IFF zählt zu den wichtigsten Vorteilen der virtuellen Darstellung die Möglichkeit, verdeckte technische Vorgänge sichtbar zu machen, im Fall einer Oldtimer Lokomotive heißt das, den Weg des Dampfes durch die Maschine sichtbar zu machen, aber auch die Funktionsweise der „Heusinger Steuerung“ zu demonstrieren, mit der die Dampfkraft auf die Schiene übertragen wird. Hier verberge sich, so das Fraunhofer IFF, eine besondere Leistung der Lok 99.72. Der Gipfel-Bahnhof ist der höchstgelegene Adhäsionsbahnhof in Deutschland. Das bedeutet: Die Bahn legt auf der Strecke von 14 Kilometern zum Brocken hinauf, bei einer Steigung von einem Meter auf 30 Meter Länge, den Weg ohne helfenden Zahnradantrieb, also allein durch Reibungskraft, zurück.

Mit der 3D Visualisierungs-Software BS Contact von Bitmanagement ist es gelungen, das Modell der Harzer Dampflok so nachbilden, dass künftige Lokführer für den Lok- Typ 99.72 auch besonders effektiv geschult werden können. Denn das Modell zeigt nicht nur das Innenleben dieser Lok, sondern lässt sich auch als praktisches Schulungsobjekt verwenden, mit dem angehende Lok-Führer sogar Handgriffe und ihre Wirkungsweise üben können.

Eine CD – „Virtueller Dampflok-Führerstand“ ist erhältlich unter
Harzer Schmalspurbahnen GmbH
38855 Wernigerrode
Friedrichstrasse 151
Telefon: 039 43 5580
e-Mail: info@hsb-wr.de , www.hsb-wr.de

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